Allmächd - Troschenreuth ist seit 50 Jahren fränkisch

21. August 2022

P1010709

Vor 50 Jahren, genauer gesagt am 01. Juli 1972, wurden aus Oberpfälzern Oberfranken. Im Zuge der Gebietsreform, die von der Bayerischen Staatsregierung beschlossen wurde, hatten sich kleinere Gemeinden zu größeren zusammenzuschließen und Landkreise wurden zusammengelegt. Die ehemals selbständige Gemeinde Troschenreuth, im Oberpfälzer Landkreis Eschenbach beheimatet, entschloss sich, Teil der Stadt und des Landkreises Pegnitz, und damit Oberfranken zu werden. Diesen Jahrestag beging die Troschenreuther Jugend mit einem Fest. Doch leider spielte das Wetter so gar nicht mit. Nach monatelanger Hitze und Trockenheit begann es just zum Beginn des offiziellen Teils, zu dem der Landrat des Landkreises Bayreuth, Florian Wiedemann, der Erste Bürgermeister der Stadt Pegnitz, Wolfgang Nierhoff, und einige Stadträte gekommen waren, wie aus Eimern zu schütten. Dem Regen fiel dann auch eine Ausstellung zur Entwicklung von Troschenreuth in den letzten 50 Jahren zum Opfer.

P1010709

Vor 50 Jahren, genauer gesagt am 01. Juli 1972, wurden aus Oberpfälzern Oberfranken. Im Zuge der Gebietsreform, die von der Bayerischen Staatsregierung beschlossen wurde, hatten sich kleinere Gemeinden zu größeren zusammenzuschließen und Landkreise wurden zusammengelegt. Die ehemals selbständige Gemeinde Troschenreuth, im Oberpfälzer Landkreis Eschenbach beheimatet, entschloss sich, Teil der Stadt und des Landkreises Pegnitz, und damit Oberfranken zu werden. Diesen Jahrestag beging die Troschenreuther Jugend mit einem Fest. Doch leider spielte das Wetter so gar nicht mit. Nach monatelanger Hitze und Trockenheit begann es just zum Beginn des offiziellen Teils, zu dem der Landrat des Landkreises Bayreuth, Florian Wiedemann, der Erste Bürgermeister der Stadt Pegnitz, Wolfgang Nierhoff, und einige Stadträte gekommen waren, wie aus Eimern zu schütten. Dem Regen fiel dann auch eine Ausstellung zur Entwicklung von Troschenreuth in den letzten 50 Jahren zum Opfer.

Die Gäste drängten sich in die Zelte, während Timo Kruse - in einer Kurzfassung - die wichtigsten Daten aus den vergangenen 50 Jahren vortrug. 1972 entstanden aus ehemals 7004 bayerischen Städten und Gemeinden 2050 neue Kommunen, die Zahl der Landkreise wurde von 143 auf 72 mehr als halbiert. Die Stimmung in Troschenreuth sei damals auch divers gewesen, während die Älteren mehr zum Verbleib in der Oberpfalz tendierten, erwarteten die Jüngeren sich bessere Entwicklungsmöglichkeiten in der näher gelegenen Stadt in Oberfranken.

Zahlreiche Vereine wurden in den letzten Jahrzehnten in Troschenreuth neu gegründet. Bereits bestehende, wie der FC Troschenreuth, erweiterten sich und blühten auf. Die Feuerwehr, deren altes Gerätehaus bis 1972 am Lettenweg stand, zog nach der Eingemeindung in das nun leerstehende Schulhaus bis dann 2010 das neue Feuerwehrgerätehaus bezogen werden konnte. Das Troschenreuther Mundarttheater ist weithin in der Region bekannt, der Zimmerstutzenverein auf Gau- und Bezirksebene erfolgreich.

Auch an der Infrastruktur tat sich vieles. Straßen wurden gebaut und erneuert, Baugebiete ausgewiesen, ein Kindergarten geschaffen und vieles mehr. Leider schlossen in der Zeit auch Gasthäuser und kleine Läden. Ein Wirtshaus und eine Pension mit angeschlossenem Bäckerladen gibt es noch im Ort, der im Jahr 2010 sein 950-jähriges bestehen groß feierte.

Dafür sei Troschenreuth für seine vielen Feiern und Feste bekannt. Eine Woche ohne Veranstaltung sei wie ein fader Sonntag im Winter, so Kruse schmunzelnd. Insgesamt sei Troschenreuth ein lebenswerter Ort, dessen Bewohner eine oberpfälzer Mentalität und eine fränkische Gemütlichkeit auszeichnet.

Landrat Florian Wiedemann hob hervor, dass Troschenreuth durch die Gebietsreform besonders betroffen war. Bis heute seien die Troschenreuther ständige "Grenzgänger", in vielerlei Hinsicht. Das besondere an dem nun oberfränkischen Dorf sei, dass sich die Bewohner selbst um die Entwicklung des Ortes kümmern und sich nicht zurücklehnen und nur Forderungen stellen. Er nannte stellvertretend für alle Vereine und Gruppierungen den Verein Unser Troschenreuth e.V., der mit seinen rund 100 Mitgliedern, davon 60 Jugendlichen, die sich für das Fest zum Jubiläum verwantwortlich zeichnen, ein Beispiel dafür sei, dass Jung und Alt zusammen langen und Hand in Hand etwas bewirken. Insgesamt sei Troschenreuth ein Ort, in dem es sich gut leben lässt, so der Landrat.

Bürgermeister Wolfgang Nierhoff freute sich, dass die Gebietsreforum durch die Troschenreuther Jugend aufgegriffen wurde. Troschenreuth war für Pegnitz damals ein großer Zugewinn, aber auch umgekehrt profitierte Troschenreuth. Er ging auch auf den Text der Einladung zum Fest ein. Gerade in Zeiten, in denen Menschen versuchen, Grenzen immer weiter zu ihrem Vorteil zu verschieben, sei es besonders wichtig, Grenzen zu überwinden und miteinander zu leben und zu feiern und die Grenzen in den Köpfen endgültig zu beerdigen.

Der Stimmung auf dem Fest tat der Regen aber keinen Abbruch. Während die "Klosterbläser Speinshart" (aus der Oberpfalz) am Nachmittag ihren Auftritt noch einigermaßen trocken absolvieren konnte, wurden für die Stimmungsband "Die Stadelhofener" (aus Oberfranken) dann eiligst neue Zelte und Pavillons herbei geschafft, so dass Musikanten und Gäste gleichermaßen im Trockenen feiern konnten. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch, im Gegenteil, eng zusammengerückt feierten die zahlreichen Gäste - ebenfalls aus Oberfranken und der Oberpfalz - um so ausgelassener.