Für 50 Jahre im Vorstand geehrt
Das seit dem Jahr 2007 in Planung und Durchführung befindliche Verfahren zur Ablösung der Nutzungsrechte am gemeindlichen Waldgebiet in Troschenreuth neigt sich dem Ende zu. Bei der Jahreshauptversammlung der Nutzungsrechtler Troschenreuth erwartete der Vorsitzende Werner Groher die Fertigstellung für 2017. Hans Maul wurde für 50 Jahre im Rechtlervorstand geehrt.
Das seit dem Jahr 2007 in Planung und Durchführung befindliche Verfahren zur Ablösung der Nutzungsrechte am gemeindlichen Waldgebiet in Troschenreuth neigt sich dem Ende zu. Bei der Jahreshauptversammlung der Nutzungsrechtler Troschenreuth erwartete der Vorsitzende Werner Groher die Fertigstellung für 2017.
Werner Groher informierte auf der gut besuchten Veranstaltung über die Maßnahmen, die bislang zur Schaffung der künftigen Waldgrundstücke notwendig waren. So wurden zusammen mit dem Vermessungsamt die Grundstücke ausgemessen und markiert. 296 Grenzsteine und 96 Eisenrohre wurden hierzu benötigt. Diverse Waldwege wurden erneuert bzw. neu gebaut. Weiterhin wurden im Nutzungsgebiet Wegetrassen freigeschnitten, die Außengrenzen abgesteckt und Unrat entsorgt. Ein Teil der bei der Stadt Pegnitz aufgelaufenen Kosten müsse von den Rechteinhabern getragen werden, so Groher.
Der Vorläufer der jetzigen Rechtlerversammlung wurde mit Beschluß der Gemeinde Troschenreuth Anfang der 1950er Jahre gegründet. In diesen Rechtlerausschuss wurde 1965 Hans Maul gewählt. Er übernahm zunächst die Funktion eines Beisitzers im Vorstand, später wurde er der Vorsitzende. Zuletzt übte er bis 2015 die Funktion des Kassiers aus. Für diese 50-jährige Tätigkeit wurde er mit einer Urkunde der Stadt Pegnitz und einem Präsent geehrt. Peter Rupprecht gehörte dem Rechtlervorstand 45 Jahre an. Er konnte die Ehrung leider nicht persönlich entgegen nehmen. Wie Werner Groher hervorhob, standen die beiden nicht nur an der Spitze der Gemeinschaft, auch bei den Arbeitsdiensten waren sie fast immer vertreten.
Ende einer Tradition?
Hat sich die Tradition des Walperns in Troschenreuth während Corona totgelaufen? Oder lag es daran, dass die Jugendlichen an einem Samstag etwas anderes vor hatten? Jedenfalls wechselten kaum Gegenstände in der Nacht zum Maifeiertag ihren Standort, lediglich ein paar Sitzbänke, Vogelhäuschen und ein Anhänger durften kurze Zeit eine neue Umgebung genießen. Beschädigungen waren keine sichtbar. Während die einen Troschenreuther Ihre Grundstücke sicherten und alles bewegliche verräumten, boten sich auf anderen Anwesen doch zahlreiche Möglichkeiten, die jedoch nicht genutzt wurden.
Jugend übernimmt Verantwortung bei Unser Troschenreuth
Der Verein Unser Troschenreuth e.V. wird wohl außerhalb des rührigen Ortes eher selten wahrgenommen und auch im Dorf selbst wirken die Mitglieder eher im Hintergrund. Dennoch ist er mit rund 100 Mitgliedern ein fester Bestandteil des dörflichen Lebens in Troschenreuth.
Der Verein hat sich unter anderem die Verschönerung des Ortsbildes und die Förderung der Kultur, des Brauchtums und des Gemeinschaftslebens in Troschenreuth auf die Fahnen geschrieben. Die Dorfjugend hat im Verein eine rechtliche Heimat gefunden. Der im Jahr 2010 eingerichtete Geo-Wanderweg rund um den Ort wurde mit Manpower und nicht unerheblichen finanziellen Mitteln instandgehalten. Jedes Jahr gibt der Verein einen Kalender für jeden Haushalt heraus, in dem die Termine des Ortes und andere relevante Informationen enthalten sind. Damit dies kostenfrei geschehen kann, unterstützen zahlreiche Gewerbetreibende des Projekt Jahr für Jahr, wofür sich der Vorsitzende des Vereins, Harald Saß, ausdrücklich bedankte. Tradition hatte auch das alljährliche Kneipenfestival in den Gaststätten und Vereinsheimen, bis die Pandemie auch dieses beliebte Event unmöglich machte.
Als weitere Daueraufgabe hat der Verein die Überprüfung und den Unterhalt der beiden Automatischen Externen Defibrillatoren (AED), die für die Bevölkerung im Notfall zugänglich an der Kirche und am Sportplatz vorgehalten werden. Hier fallen Kosten für Versicherungen, Verbrauchsmaterial und Wartungsverträge an. Auch in Troschenreuth sind Hausnamen bekannt und vor allem bei der älteren Generation noch immer in Gebrauch. Damit diese Tradition aber nicht in Vergessenheit gerät und weil bei vielen jüngeren Einwohnern zwar die Namen bekannt sind, nicht aber die Anwesen, von denen sie stammen, hatte es sich Unser Troschenreuth e.V. zur Aufgabe gemacht, die Hausnamen zu bewahren und vor allem sichtbar zu machen. Dazu wurden mit Unterstützung der Bevölkerung entsprechende Schilder an den Häusern angebracht. Für die leichtere Kommunikation im Ort wurden mehrere Gruppen auf verschiedenen Messenger-Diensten eröffnet, die gut angenommen wurden.
In der Vorstandschaft gab es bei den Neuwahlen einige Veränderungen. Im Amt bestätigt wurde der Erste Vorsitzende Harald Saß. Neue Zweite Vorsitzende ist nun Kerstin Lindner. Michaela Dürtler hat sich auch weiterhin bereit erklärt, das Amt der Ersten Kassiererin auszuüben. Als Stellvertreterin fungiert Jana Dettenhöfer. Zum Ersten Schriftführer wurde Roman Ramisch gewählt, ihm zur Seite steht Marius Uber. Kassenprüfer sind weiterhin Adolf Hofer und Marco Neubauer. Als Beisitzer wirken Hermann Maul, Wolfgang Hofmann, Marcel Oberst, Martin Dürtler, Michael Förster, Roland Laier, Christian Libor, Christoph Maul, Michael Wolf, Kilian Dettenhöfer, Werner Schmitt, Werner Wegner, Marco Bößl und Wilhelm Hartmann mit.
Der Vorsitzende bedankte sich bei den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Helmut Dettenhöfer, Sabine und Anton Deak sowie Uwe Vogel. Im Winterhalbjahr will der Verein das Interesse an einer Erste-Hilfe-Auffrischung für die Bevölkerung abfragen. Auch ist ein Ausflug angedacht. Wenn es die Virus-Situation zulässt, soll wieder ein Kneipenfestival steigen. Um die Überarbeitung und Ergänzung des Geo-Wanderwegs soll eine Arbeitsgruppe kümmern. Angeregt wurde auch, das Konzept „Troschenreuth Herzsicher“ mit einem zusätzlichen AED-Gerät bei der Feuerwehr zu vervollständigen. Vorschläge für weitere Projekte, die dem gesamten Dorf zugutekommen können, nimmt der Verein gerne entgegen.
Troschenreuther erfreuen sich an Musik und unterstützen Hilfsinitiative
Die wahlkämpfenden Politiker sind längst weiter gezogen und auch die Medien berichten nur noch spärlich aus den Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein Westfalen, die durch das Hochwasser zerstört wurden. Geblieben ist die Not der Menschen, die viel, oftmals alles, verloren haben und vor der Frage stehen, wie es weiter gehen soll. Viele fühlen sich trotz theoretisch bestehender Hilfsangebote alleine gelassen, weil die Hilfen entweder nicht ankommen oder zu kompliziert zu erlangen sind.
Mit dieser Situation nicht abfinden wollte sich die Auerbacherin Gisi Tirsch, die zusammen mit einigen Helferinnen und Helfern, darunter Claudia van der Cammen und Manuela Ziegler, eine private Spendensammlung organisierte und so Kleidung und andere Hilfsgüter über Bekanntschaften in der Krisenregion direkt den hilfsbedürftigen Menschen vor Ort zukommen ließ. Es wird aber noch vieles mehr über längere Zeit benötigt werden, und so sind finanzielle Spenden für die notwendigen Reparatur- und Aufbauarbeiten vor Ort willkommen.
Um hier zu unterstützen hatte die Troschenreutherin Kerstin Lindner die Idee zu einem Benefizkonzert. Zusammen mit ihrem Gesangspartner Peter "Stolli" Stollberg und den St. Martin Singers luden sie zu einem Abend mit Musik auf das Troschenreuther Spielplatzgelände ein und riefen dort zu Spenden auf. Zudem sollte der gesamte Erlös aus dem Getränkeverkauf durch die Siedlergemeinschaft Rote Erde und der Weinhandlung Bößl der Hilfsinitiative zu Gute kommen.
Die Resonanz war überwältigend. Mehr als 200 Besucherinnen und Besucher aus der Region brachten wie beim Nürnberger Klassik Open Air Stühle, Decken und Picknickkörbe mit und hielten sich dabei an die Auflagen der Gesundheitsbehörden. So stand einem schönen Sommerabend in idyllischem Ambiente im Schatten der Kirche nichts entgegen.
Die bereitgestellte Spendenbox füllte sich zusehends. Die Troschenreuther Jugend entschloss sich spontan, 500 Euro zu geben und aus dem Getränkeverkauf kamen rund 700 Euro hinzu. Die Musiker um Kerstin Lindner, deren St. Martin Singers zugleich ihr 10-jähriges Bestehen feiern konnten, steuerten selbst 200 Euro bei und auch nach der Veranstaltung kamen weitere Spenden herein. Bei der nun stattgefundenen Übergabe kamen Gisi Tirsch Freudentränen, als Kerstin Lindner die stolze Summe von 4.250 Euro verkündete, die nun den Menschen in der Region Ahrweiler helfen werden.
Beim Benefizkonzert von "Kerstin und Stolli" sowie den St. Martin Singers am Troschenreuther Spielplatzgelände kamen 4.250 Euro an Spenden zusammen, die nun eine private Hilfsinitiative übergeben wurden. v.l. Claudia van der Cammen, Peter Stollberg, Manuel Bößl, Gisi Tirsch, Christian Libor, Kerstin Lindner und Manuela Ziegler.