Kaiser, Könige und das Ende einer Ära
Mit nun 164 Mitgliedern verzeichnet der Zimmerstutzenverein einen Höchststand an Vereinsmitgliedern, auch wenn von einigen Sportkameraden Abschied genommen werden musste. 134 Schützen ab 21 Jahren, zwei Junioren, fünf Jugendliche und 23 Schüler konnte Wegner vermelden. Neben dem sportlichen Bereich prägten zahlreiche Feste und Veranstaltungen das Vereinsjahr. Neben Aktivitäten wie Osterschießen, Dorfmeisterschaft, Schützenkirwa, Weinfest und Weihnachtsfeier wurde auch wieder ein Vereinsausflug angeboten, der in kürzester Zeit ausgebucht war. Sportlich zeigten sich die Schützen auch ohne Gewehr, belegte das Team doch den zweiten Platz beim Pegnitzer Stadtradeln.
Für den sportlichen Bereich zeichnet sich beim Zimmerstutzenverein Schießleiter Peter Lehner verantwortlich. Vier Mannschaften treten im Rundenwettkampf bei den Erwachsenen an, dazu kommt eine Jugendmannschaft. Die erste Mannschaft belegt in der Gauoberliga den dritten Tabellenplatz, hier sei die Leistungsdichte enorm, so Lehner. Als einzige zweite Mannschaft treten die Troschenreuther Schützen in der Gauliga 1 an und müssen sich mit starken ersten Schützenteams messen. Aktuell liegt die Mannschaft auf dem siebten Tabellenrang. Stabile Leistungen bringt auch die dritte Mannschaft in der Gauliga 4 mit dem vierten Tabellenplatz. Souverän führt die vierte Mannschaft die A-Klasse 2 an. Dabei besteht diese Mannschaft aus lauter Jungschützen, die aber keinerlei Respekt vor den gestandenen Schützen zeigen und deren Leistung für die Zukunft viel Gutes verheißt, freute sich der Schießleiter. Bei der Gaumeisterschaft 2024 konnten sich neun Schützinnen und Schützen für die Bezirksmeisterschaft qualifizieren, bei der Pegnitzer Stadtmeisterschaft stellte der Verein mit 39 Schützen die größte Teilnehmergruppe und heimste auch viele Podestplätze ein .
Aufgrund der vielen Nachwuchsschützen muss das Schießtraining zukünftig auf zwei Tage aufgeteilt werden, so Jugendleiterin Natascha Libor, die sich bei ihrem Betreuer- und Trainerteam bedankte, die das Training und auch die Freizeitaktivitäten der Kids spaßig, aber auch erfolgreich gestalten. Neben der Jugendmannschaft im Rundenwettkampf traten die Jungschützinnen und Jungschützen bei zahlreichen Meisterschaften und Turnieren an. Bei der Pegnitzer Stadtmeisterschaft gingen die vorderen Plätze zumeist an Troschenreuther. Bei der Gaumeisterschaft holte man vier Podestplätze, die Mannschaftswertung wurde gewonnen. Bastian Buchfelder wurde Gaujugendkönig. In 2025 wird der Zimmerstutzenverein die Gaumeisterschaft im Lichtgewehr ausrichten.
Über die Großkaliber-Gruppe berichtete Werner Lehner. Deren Mitglieder waren auf zahlreichen Turnieren und Meisterschaften vertreten. Zwei Schützen nehmen darüber hinaus am Rundenwettkampf teil. Lehner berichtete von strengen Auflagen und Kontrollen und rief seine Schützen zum regelmäßigen Training auf, das Voraussetzung für die waffenrechtliche Erlaubnis sei. Natürlich kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz, so der Gruppenleiter.
Gleiches gilt für die Böllergruppe. 15 aktive Böllerschützen gibt es aktuell, diese betreiben ihr Hobby bei Böllertreffen und Festveranstaltungen. Traditionell beginnt das Jahr immer mit dem Neujahresböllern am Dorfbrunnen. Böllerkommandant Ludwig Götz stimmte die Mitglieder dann schon einmal auf das Gauböllertreffen im Juli in Troschenreuth ein.
Für zehn Jahre Mitarbeit in der Vorstandschaft des Vereins wurden Jana Dettenhöfer und Werner Lehner ausgezeichnet. Christian Büttner gehört 25 Jahre der Vorstandschaft an, Michaela Forsmann kann auf 30 Jahre zurückblicken. Horst Stauber ist nicht nur Gründungsmitglied, sondern seit Beginn an, also 40 Jahre, auch Vorstandsmitglied.
Mit den Ehrungen aus den Händen von Schützenmeister Werner Wegner ging auch eine Ära zu Ende. Nach 37 Jahren an der Spitze des Vereins gab er sein Amt als Erster Schützenmeister ab. Ebenfalls nicht mehr zur Wahl stellten sich Schießleiter Peter Lehner (31 Jahre Mitglied der Vorstandschaft), Wolfgang Swojak (38 Jahre) sowie Frank Arnold, Paula Dettenhöfer und Anika Heieis.
Als neue Erste Schützenmeisterin wurde Jana Dettenhöfer einstimmig gewählt. Zweiter Schützenmeister bleibt Jochen Forsmann. Die Kassiere Horst Stauber und Christian Büttner wurden ebenso im Amt bestätigt wie Schriftführerin Kerstin Orlet, die so eifrig die Wahlergebnisse mitprotokollierte, dass sie fast die Stimmabgabe für ihr eigenes Amt verpasste. Meike Dimler wird sie zukünftig in ihren Aufgaben unterstützen. Damenleiterin ist nun Nadine Grundschock. Als Mitglieder im Vereinsausschuss wurden Rene Popp und Gerhard Preis gewählt. Kassenprüfer sind Peter Bößl und Ludwig Götz. Für den sportlichen Bereich ist zukünftig Katharina Libor als Erste Schießleiterin zuständig. Als zweiter und dritter Schießleiter fungieren Mario Griesbeck und Werner Lehner.

Auch die Jugend wählte neu. Im Amt der ersten Jugendleiterin wurde Natascha Libor bestätigt, Michaela Forsmann und Kerstin Orlet unterstützen sie dabei. Jugendsprecherinnen wurden Lena Brüttinger und Sophie Buchfelder, Jugendsprecher sind nun Bastian Buchfelder und Alexander Forsmann.
Die Grußworte der Patenvereine, der Gauschützenmeisterin und von Stadtrat Michael Förster betonten die herausragende Jugendarbeit des Zimmerstutzenvereins, fokussierten sich aber naturgemäß auf die Verdienste der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder, allen voran von Schützenmeister Werner Wegner. Tatkräftig zeigte sich dessen Nachfolgerin Jana Dettenhöfer auch gleich. Sie rief verschiedene Neigungsgruppen ins Leben und forderte die Mitglieder zur regen Beteiligung auf. Erste offizielle Amtshandlung war aber die Verleihung des Titels "Ehrenschützenmeister" an Werner Wegner. Mit minutenlangem stehendem Applaus unterstrichen die Vereinsmitglieder und Gäste die Berechtigung dieses Ehrentitels.

Ein Höhepunkt des Schützenjahres beim Zimmerstutzenverein Troschenreuth ist die Proklamation der Schützenkönige, Vereinsmeister und Pokalsieger. Insgesamt nahmen an den Wettbewerben 89 Schützinnen und Schützen teil, darunter 30 Kinder und Jugendliche. Geschossen wurde in unterschiedlichen Disziplinen mit Lichtgewehr, Luftgewehr und Großkaliberpistole.

Den Jugendpokal holte sich Felix Lottes vor Karin Lehner und Maximilian Pleisteiner. Vereinsmeister mit dem Lichtgewehr wurde Lukas Büttner, gefolgt von Laura Neubauer und Dennis Sebald. Vereinsmeisterin der Jugend darf sich nun Sophie Buchfelder nennen. Sie setzte sich knapp vor Amelie Lehner und Maximilian Pleisteiner. Den besten Schuß auf die Königsscheibe der Jugend gab Lena Brüttinger ab, ihr adjutieren Sina Brendel und Amelie Lehner. Bei den Erwachsenen gewann Peter Bößl den Schützenpokal, auf den Plätzen folgen Meike Dimler und Michaela Forsmann. In der Disziplin Vereinsmeister Senioren aufgelegt zielte Uwe Krüger am genauesten, dicht gefolgt von Werner Lehner und Monika Oberst. Die Meisterschaft der passiven Schützen entschied Michael Sebald für sich. Er setzte sich unter anderem gegen Karolin Buchfelder und Kilian Dettenhöfer durch. Bei den aktiven Schützen dominierten die Damen das Teilnehmerfeld mit hervorragenden Trefferquoten. Natascha Libor gewann letztendlich einen sehr engen Wettkampf mit 407,4 Ringen vor Jana Dettenhöfer, die 400,7 Ringe schoß. Mit 398,4 Ringen landete Katharina Libor auf dem dritten Platz.
Während die Luftgewehr- und Lichtgewehrschützen ihre Schüsse auf virtuelle Ziele abgeben, zielen die Pistolenschützen direkt auf die Königsscheibe. Hier traf Michael Wolf am besten, knapp dahinter Wolfgang Swojak und Jana Dettenhöfer. Die Vereinsmeisterschaft mit der Großkaliberpistole gewann der Spartenleiter Werner Lehner höchstselbst, gefolgt von Peter Lehner und Martin Heß. Kaum hatte sich Werner Lehner wieder auf seinen Platz gesetzt, durfte er auch schon wieder aufstehen, denn zu seiner sichtlichen Überraschung wurde sein Name auch als Schützenkönig der Luftgewehrschützen ausgerufen. Die Wurstkette erhielt Roland Lehner und die Brezenkette ging an Uwe Krüger. Alle fünf Jahre wird zudem der Titel des Schützenkaisers neu ausgeschossen. Alle bisherigen Schützenkönige dürfen sich beteiligen. Am Ende durfte der bisherige Schützenkaiser die von ihm gestiftete Kaiserscheibe aber selbst mit nach Hause nehmen, denn keiner zielte genauer als er. Hier ging die Wurstkette an Jana Dettenhöfer und Uwe Krüger bekam seine zweite Brezenkette des Tages.

Damen regieren beim Zimmerstutzenverein

Kleine Schützin ganz groß

Böllerschützen trotzen einsetzendem Regen
Umrahmt von Fackeln und Feuerkörben trafen sich am ersten Tag des neuen Jahres zahlreiche Troschenreuther und auswärtige Gäste am Dorfbrunnen, um sich gegenseitig "a gsunds Neis" zu wünschen, und dem plötzlich einsetzten Regen zu trotzen. In Begleitung durch die Feuerwehrkapelle Troschenreuth zogen die Böllerschützen des Zimmerstutzenvereins Troschenreuth mit einem Fackelzug durchs Dorf. In der Tradition des Böllerschießens werden Böller, also Vorderladergewehre und -kanonen mit Schwarzpulverfüllung, als Symbol für das Vertreiben von bösen Geistern und das Bekämpfen von Unheil verwendet.